Samstag, 31. Oktober 2009

Kunstmuseum und Shinjiko

Heute haben wir in unserer Wahlheimat Matsue mal wieder einen kleinen Ausflug gemacht, der uns zuerst einmal ins örtliche Kunstmuseum führte, dass aber zum größten Teil noch langweiliger war, als das Kunstmuseen für mich ohnehin schon sind. Aber ich hatte Glück die anderen wollten nicht jedes Bild 10 Stunden angucken und so waren wir auch recht schnell wieder draußen.
















Der Oberhammer war dann aber der Museumsshop. Der war selbst für einen Museumsshop noch sowas von überteuert, dass es selbst mir schwer fiel eine Kleinigkeit mitzunehmen. Ärgerlicherweise gab es aber kaum wirklich tolle und japanische Sachen da für die ich ja vielleicht noch bereit gewesen wäre viel Geld auszugeben, nein, es gab so eine Scheiße wie "Der Schrei" zum aufpusten.
Das Beste an dem Museum waren dann aber ganz eindeutig die Bronzehasen hinter dem Haus, irgendwie war hier auch der meiste Besucherandrang. Super war, dass ich unter ihnen den Osterhasen finden konnte und einer der Hasen war sogar wie mein Bugsi und mochte Bier.














Mit kühlem Bier eingedeckt sind wir dann noch ein paar Meter vom Kunstmuseum gegangen bis zur Aussichtsplattform für den Sonnenuntergang am Shinji See, der angeblich einer der schönsten von ganz Japan sein soll und das kann man sich ja nicht entgehen lasse. Wir hatten allerdings ein wenig Pech, da es nebelig war wurde nicht der ganze See in das ganz typische rote Licht getaucht. Aber ich war sicher nicht das letzte Mal zum Sonnenuntergang am Shinji See und werde ihn somit hoffentlich auch nochmal schöner sehen.













Nach diesen Bildern von heute sei mir noch ein Nachtrag von gestern erlaubt, gestern waren wir bei einem Deutschkurs von Masahiko für die Bürger der Stadt und es gab tatsächlich 3 Bürger die Deutsch lernen wollten. Das war total süß und Masahiko hat seine Urlaubsbilder gezeigt, bei denen auf jedem zweiten Currywurst oder ein Fußballstadion war, wir haben so gelacht! Danach sind wir dann schon wieder essen gegangen und mussten wieder feststellen, dass die Japaner alles essen. Rinderzunge und Darm, genau wie Frosch waren ja echt noch ganz lecker, aber die rohe Leber hätte ich wirklich nicht essen müssen, die Konsistenz war dabei wohl noch das ekelhafteste!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

I´m an alien

Ja, es ist heute soweit gewesen, ich konnte meine alienregistrationcard an der Stadtverwaltung abholen und bin somit jetzt auch offiziell Alien und muss nicht mehr immer meinen Pass mitführen. Meine Krankenversicherungsdings ist auch da und das will ich euch natürlich nicht vorenthalten. (Das im Hintergrund ist meine Schreibtischunterlage, und die war schon so)

Wo wir schon unterwegs waren haben wir uns natürlich auch noch ein wenig unsere Heimat angeguckt und waren endlich auch ein erstes Mal am Shinji See und an einem kleinen Schrein direkt am See und da habe ich euch glatt mal wieder Bilder mitgebracht:









Und wo wir schonmal unterwegs waren sind wir auch nochmal am Schloss vorbei und ich hab es nochmal von etwas weiter weg fotographiert wie es so auf seinem Berg thront und hab euch auch nochmal den Miniaturnachbau von der Blütenschau festgehalten:

Reste

Hier werden sie jetzt verwertet die Reste aus fast einem Monat Japan. Einfach das was mir noch aufgefallen ist.
Es fängt damit an wie viel Japaner essen, mehr als ich selbst Janz und Drizzt essen sehe und das meiste ist paniert und vieles mit Mayo, ich werde wohl nie verstehen, wie man trotzdem so dünn bleiben kann. Aber die Mayo die es hier gibt ist geil, besser als jegliche zu Hause und auch die Fertiggerichte, ein Traum, irgendwie ist es doch mein Land.
Aber dann der Schock im Supermarkt am Regal mit den Hygieneartikeln, eine Flasche Deo kostet umgerechnet fast 5 Euro, dass kann doch irgendwie nur ein schlechter Scherz sein, nein dachte ich mir so nicht und da kam er raus, mein Geiz, und so kaufte ich nach dem Abklappern vieler Läden doch eine Flacshe Deo zu für mich einigermaßen normalem Preis, bloß funktioniert es nicht so wie es sollte, toll, doofes Land. Schwitzen ist sowieso so eine Sache, wir haben hier am Tag zwischen 15-20Grad und Sonnenschein, aber alle laufen in dicken Winterklamotten rum und frieren, wir jedoch in T-Shirts, denn ganz klar für uns ist das Sommerwetter, so hält man uns jetzt schon, nach nichtmal einem Monat für komisch und fragt andauernd ob wir nicht frieren, oder erwähnt wie heute bei der Vorbesprechung des Kagura Festes zu dem wir nächste Woche fahren nochmal, dass es in den Bergen ist und dort kalt sei und vielleicht auch wir uns einen Pullover mitnehmen sollten. Mal ehrlich, was soll man da machen? Man hat die Wahl zwischen belächelt werden, oder sich in einem Pullover tot schwitzen, ich finde es ist keine allzu leichte Entscheidung, denn wer wird schon gern für komisch gehalten.
Hygiene ist auch sowieso so eine Sache. Das es hier im Zimmer immer wieder mal Kakerlaken geben wird, an den Gedanken habe ich mich gewöhnt und bete nur sie mögen sich meist so gut verstecken, dass ich einfach keine sehe, dann ist es mir auch egal. Aber nicht nur das, ich habe gedacht mein Zimmer hätte sehr dreckigen Boden, woraufhin ich es durchgesaugt habe und was soll ich sagen, das meiste war kein Dreck, der nicht einfach zu bekämpfen gewesen wäre. Der Boden sieht viel besser aus. Auch die Türrahmen hatte wohl noch nie jemand geputzt. Die Sache mit dem Staub hier jedoch ist ätzend und ich habe das ungute Gefühl dagegen nicht an putzen zu können, denn nach 1 Woche war mein Bett schon wieder mit gut einem halben cm Staub bedeckt, ich vermute es liegt am Futon, aber nerven tut es trotzdem.
Letzte Woche war ich auch mit Bad putzen dran und ich will es mal so sagen, ich glaub das hat schon 3 Monate vorher keiner mehr gründlich erledigt. Noch schlimmer war dann allerdings das Putzen von Christophs Küche! Das kann man nur mit einem Wort beschreiben: Ekelhaft! Wie kann man trotz Putzdienst eine so dreckige Küche haben, wir verstehen es nicht, hinter den Mülleimern hatte wenigstens 1 Jahr niemand sauber gemacht und den Henkel des Müllbeutels der grünen Tonne hatte man im Müll versenkt, so dass wir ihn rauswühlen mussten etc. wiederlich!!
Am Montag nach dem Tandem waren wir wieder mit Masahiko essen, für mich gabs zum ersten Mal in meinem Leben Austern und frittiert waren die wirklich lecker. Danach haben wir dann beschlossen noch einen trinken zu gehen und auch das war wirklich nett.
Am Sonntag ist hier Einweihungsparty im Wohnheim, Montag und Dienstag fahren wir zum Kagura, man erlebt hier schon so einiges!
Ach ja und der Konsumrausch hat mich eingeholt, so dass ich für jede Menge Geld mal wieder beim Teufel (amazon) bestellt hab. Unter anderem gab es für mich ein Denshi, ich habs mir verdient. Und dazu musste ich dann natürlich noch die Hülle "Abdeckung" kaufen, ich stehe drauf wenn sie ihre Sachen hier deutsch benennen, wie der USB Mehrfachport "Schmücken". Und dann gabs für mich zu beiden Bestellungen noch einen Yoshi, ich liiiiieeebe Yoshi. Aber vom Konsum gibts dann wohl auch wenn der Rest angekommen ist mal ein Bild.
Ansonsten freu ich mich schon wahnsinnig auf den 15.Dezember, denn dann ist Herr Schatz endlich wieder bei mir!
Ach ja und Care Pakete dürfen selbstverständlich auch an mich versandt werden, dass gleiche gilt für Karten und Briefe jeglicher Art einfach versenden an:

Mein Name
Shimane University International House
Room 205
320 Sugata, Matsue, Shimane
T (mit zwei Querbalken) 690-0824
Japan

Ach ja und Nicole vielen Dank für das Glücksarmbanddings, ich habe doch glatt 3 gute Wünsche gewusst und hoffe, dass ich das Ding jetzt passend am Ende dieses Aufenthalts verliere, damit sie dann in Erfüllung gehen, dass wäre toll!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Kakerlaken

Ja, sie haben es geschafft, sie bekommen ihren eigenen Post, ich hoffe das war ihre einzige Absicht und sie verschwinden dann jetzt wieder.
Das ich mich vor Tieren die krabbeln ekele war mir schon immer klar, aber dass es solche Ausmaße wie das hier jetzt mit den Kakerlaken annehmen kann war mir wirklich neu. Verändere ich mich etwa schon?
Warum ich von Kakerlaken erzähle sollte den meisten schon klar sein, wer es noch nicht weiß, ich habe welche, in meinem Zimmer und sie sind bis zu 5cm lang. Ekelhaft.
Bis Freitag dachte ich aber auch dank dem Köder der Hausmeisterin sei ich die Viecher jetzt los und müsste mir keine Sorgen mehr darum machen.
Aber dann passierte es, ich hatte gerade zu Abend gegessen und wollte nur noch kurz duschen gehen und da geschah es aus meinem Handtuch fiel eine Kakerlake. Ein kurzer Entsetzensschrei und dann, ich wollte sie zertreten, aber es ging nicht, ich war wie gelähmt vor Angst und Ekel und konnte nur zusehen wie sie unter mein Bett krabbelte.
Also habe ich erstmal eine halbe Stunde oder so geduscht ich fühlte mich nach der Begegnung eklig, schmutzig und alles juckte.
Da ich sowieso nicht besonders müde war und auch gern lange mit Herrn Schatz chatten wollte und in meinem Kopf auch immer noch die Angst war die Kakerlaken könnten nachts, wenn ich schlafe über mich laufen entschied ich erst zu schlafen, wenn es hell wird und die Nacht durchzumachen.
Im Internet wollte ich mich dann ein wenig schlau darüber machen, wie ich denn nun diese Tiere loswerden kann und was soll ich sagen, ich lernte soviel über die Viecher, dass meine Angst vor ihnen und mein Ekel nur noch größer wurden. Aber die Gegenmittel waren Fehlanzeige. Kakerlaken hatten sogar die Atomtests am Bikini-Atoll überlebt. Alle anderen ekligen Einzelheiten erspare ich euch mal. Im Endeffekt steht nur fest Zertreten soll keine Lösung sein und der Köder den ich hier schon stehen habe die Beste. Hm, machte auf mich zwar so im Einsatz nicht den Eindruck, aber gut, es war das Internet, es muss recht haben.
Am Samstag morgen so um 4 Uhr geschah es dann, eine Kakerlake tauchte trotz Licht vor dem sie sich doch angeblich so fürchten und obwohl sie bei Licht angeblich nur rauskommen, wenn man einen absolut starken Befall hat über meinem Kleiderschrank auf und es war nicht die gleiche, wie die, die ich vorher schon gesichtet hatte, sie war größer. Das Schlimmste aber, ich konnte nichts tun, mir war speiübel und ich wollte nur noch nach Hause und das Tier saß dort in aller Seelenruhe.
Dann am Samstag morgen, ich wollte gleich aufbrechen um mit Christoph und Carina die Küche bei Christoph zu putzen, dazu kommen auch noch eklige Details, da geschah es, es klackte und vor meinem Kleiderschrank lag auf einmal eine Kakerlake, ich würde behaupten eine Dritte, sie sah mir nicht aus wie eine der vorherigen, 2 ihrer Beine waren wohl irgendwie kaputt, sie krüppelte ein wenig vorwärts und obwohl ich Schuhe an hatte brauchte ich sicher eine Minute um mich zu überwinden auf sie draufzutreten. Es knackte ekelhaft laut und dann konnte ich sie entsorgen.
Seitdem habe ich keine mehr gesehen, freue mich aber schon darauf morgen zur Hausmeisterin gehen zu können, um mich bei ihr zu beschweren, denn die hatte natürlich Wochenende.
Langsam aber sicher habe ich nämlich Verfolgungswahn, ich sehe die Viecher überall, auch wenn sie nicht da sind, muss mich alle paar Minuten umdrehen und meine Wände absuchen und mein Körper juckt fortwährend.
Ich halte es nicht mehr aus und hoffe so sehr, dass die Hausmeisterin morgen etwas für mich tun kann, drückt mir die Daumen!

Trommelfest mit Blütenschau

Wie ich euch bereits berichtete waren wir am letzten Wochenende auf dem Trommelfest dieser Stadt. Da wurde natürlich mit den traditionellen japanischen Taikotrommeln getrommelt. Aber das Fest hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt. Es gab drei dieser Trommlerstände:

Dann noch 5-6 Fressstände, wo es für mich frittiertes Hähnchenfleisch gab, ich steh ja bekanntlich auf sowas und für die anderen typisch japanische Sachen wie Carinas geliebtes Takoyaki. Insgesamt haben wir 3 glaub ich an fast jedem Stand was gekauft und ich war dabei mit nur einem Gericht eindeutig die, die am wenigsten gegessen hat. Aber das japanische Essen muss ja nunmal probiert werden und wer weiß wann man wieder so ein Volksfest hier erlebt.
Nebenbei war jedoch bei diesem Fest noch eine Blumenausstellung, wie man weiß hab ichs nicht so mit Blumen und weiß darum jetzt schon nicht mehr was für Blumen, also wenn jemand eine erkennt bitte posten, denn ich muss ja ein Referat darüber halten...



























Das das letzte Bonsais sind weiß übrigens selbst ich. Ich hoffe jemand von euch kennt die Pflanzen, ich glaub sonst frage ich Steffi mal nach Omas Bäumchenbestimmungsbuch, dass bei unsrem Natterreferat schon so gut geholfen hat...
Da das Trommelfest am Schloss von Matsue stattfand habe ich euch natürlich auch ein Bild hiervon mitgebracht und auch von dem wunderschön mit Laternen beleuteten Park.















Oben vom Schloss gabs dann noch einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und das Fest gratis dazu, ich wünschte nur ich könnte besser bei Nacht fotographieren.

Alles in allem also sehr schön.
Ebenfalls letztes WE war dann hier noch großer Flohmarkt, der gerade auch für die neuen Austauschstudierenden war und das konnten wir uns ja nicht entgehen lassen. Also sind wir zusammen mit den Franzosen, die wir zufällig vor dem Wohnheim trafen dorthin marschiert um uns ein wenig umzusehen. Als die Meute dann reingelassen wurde gab es schon ein einziges geschiebe und überhaupt gab es nur 5 Stände glaube ich und jeder rannte sofort zu den Besten Möbeln etc. durch die vielen Inder und Leute aus Kulturen die Basare haben ging es eben auch auf diesem Flohmarkt zu wie auf einem Basar und ich wusste nach 5 Minuten schon ich muss hier raus! Denn die Fernseher und mit so einem hatte ich ja immer nich geliebäugelt waren zwar mit 100 Yen sehr günstig, aber ich wusste ja im Wohnheim muss ich dafür noch 5900 Yen Entsorgungsgebühr zahlen und wer auch immer nach mir kommt wird den TV auch nur noch bis Ende 2010 nutzen können, weil dann hier das TV Signal umgestellt wird und alle alten TV´s nicht mehr funktionieren. So erschien mir das trotz günstigem Preis doch irgendwie überflüssig, denn ich muss auch mal stark sein und 1 Jahr ohne TV auskommen.
Nach 10Minuten wurden dann auch alle Menschen hereingelassen die nicht neu in Matsue waren und es herrschte heilloses Durcheinander und so nahmen Carina und ich einfach nur noch den schnellsten Weg nach draußen, während Christoph weiter einkaufte. Er hat dann auch für 30 Yen glaube ich einen Topf, Teller und Schüsseln und ein Kissen erstanden, es waren also wirklich alles Spottpreise. Draußen haben wir dann noch Bilder von Matsue danach bewertet ob wir sie schön fanden und dafür sogar eine Postkarte geschenkt bekommen. Seitdem überlege ich wer sie wohl bekommen wird, diese, meine erste Postkarte aus Japan.
Hier seht ihr nochmal selbst das Gedränge auf dem Flohmarkt.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Unikram

Sodele, die Bilder vom Trommelfest und der Blumenschau, ja, ich weiß schon wieder nicht welche Blumen, wenn ich sie poste erkennt sie vielleicht wer, kommen am We, vorher habe ich da keine Lust und Zeit zu...
Warum ich keine Zeit habe? Na, weil ich, wie immer, schon wieder viel zu viel Zeit im Internet vergammele. Und wenn ich nicht im Internet bin habe ich ja auch noch sowas wie Hausaufgaben. Die erledige ich bisher immer alle ganz brav und mache mir auch echt Mühe damit, um so deprimierender ist es dann, wenn wie heute einfach mal alles falsch ist *schnüff* Das demotiviert dann natürlich wieder ein wenig und ich glaube alle anderen können es, dabei kommt immer wieder, gerade beim Lesen und so heraus die können zwar viel aber auch nicht viel mehr als wir, die können zwar alle ganz gut sprechen, aber dafür dann kaum Kanji oder so, solche Feststellungen hin und wieder sind dann doch sehr beruhigend. Natur wird glaub ich noch zu meinem Hassfach, dass war Anfang der Woche wieder soo langweilig. Diesmal durfte wir Präfekturen in eine Karte einzeichnen und uns mit Flüssen und Bergen auseinandersetzen, sowas mochte und konnte ich schon in Erdkunde nie... Die Stunden zur Konversation und zum Vorträge halten waren diese Woche auch überraschend angenehm, wir gehörten auch zu einer der wenigen Gruppen die ihre Hausaufgaben gemacht hatten und einen Vortrag über den Bierbrauer vorbereitet hatten.
Montag hatte man dann auch noch unseren Deutschkurs auf abends verschoben, danach sollten wir dann noch mit in Masahikos Büro kommen, um dort noch Tandem zu machen und sind dann um 8 Uhr abends endlich aus der Uni rausgekommen und mit ihm und unseren Tutoren dann noch essen gegangen und wieder hat er bis auf 500 Yen, die er immer von uns nimmt alles selbst bezahlt, ich fühle mich schlecht wegen sowas, weiß aber auch nicht wie wir es umgehen sollen.
Ansonsten habe ich leider noch nichts wieder von "Wir feiern Weihnachten mit japanischen Kindern" gehört, ausser, dass wir wohl keine Plätzchen backen können, da das Haus wo es stattfindet genau wie unser Wohnheim keinen Ofen hat, sehr schade, ich hätte allein schon wegen des Selbstessens gern welche gebacken.
Heute war Uni auch ganz nett, bis auf die Sache mit den HA und, dass wir zu morgen einen Text schreiben müssen über unseren Japanischunterricht bisher. Carina war heute leider krank, nachdem wir gestern ihren Geburtstag gefeiert haben, hatten ihr zu dem Anlass extra einen Schokokuchen besorgt, was in Japan gar nicht so einfach ist, denn hier gibt es Kuchen nicht an jeder Ecke, hätten ihr gerne auch einen Weihnachtskuchen gekauft, aber die gab es nur vorzubestellen, jetzt überlege ich schon für Weihnachten so einen zu bestellen, auch wenn die teuer sind, aber es ist eben mal was anderes als bei uns und wohl typisch japanisch. Abends haben wir dann zusammen gekocht und ein wenig Alkohol vor dem Fernseher getrunken. Cocktails gibts hier zwar fertig in Dosen und sogar kalorienreduziert, aber lecker ist schon anders.
Ansonsten haben wir noch einen viel besseren und billigeren Supermaekt in unserer Nähe gefunden, so dass wir jetzt wohl nur noch da einkaufen werden. Die Japaner sind übrigens die Könige der Fertiggerichte, ich hatte noch nie so geile und einfache Fertiggerichte und vorallem retten die mich davor hier Reis essen zu müssen.
Mein Bafög Zettel ist auch von der Uni ausgefüllt worden, Briefumschläge haben wir auch, jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wo wir Briefmarken bekommen.
Heute haben wir dann auch unsere erste Miete bezahlt, dass ist sehr niedlich man bekommt eine Zahlungsaufforderung in den Briefkasten und muss dann bei der Hausmeisterin bar zahlen, ganz anders als in Deutschland. Strom und Gas und so, haben wir dann heute erfahren, zahlen wir ab nächstem Monat im Konbini, seitdem frage ich mich was man in den Dingern nicht kann, man kann ja sogar seine Post dahin schicken lassen.
Am WE habe ich zu Hause schon ein wenig vermisst, wäre gern mit allen auf der Landesversammlung gewesen, aber naja, man kann nicht alles haben und offensichtlich haben Nici und Sandara mich ja auch vermisst, zumindest sagen mir das ihre Beschwerden darüber, dass sie allein saufen mussten :-)

Freitag, 16. Oktober 2009

Eindrücke



Hier die ersten bildlichen Eindrücke aus Japan. Besonders interessant wohl für alle die entweder a. meine neue "Frisur" noch nicht kennen, oder b. meine Mitreisenden nicht kennen. Links seht ihr uns in Masahikos Büro mit unseren Tutoren. Rechts seht ihr uns dabei wie wir die Krankenversicherungs abschließen, die Rentenversicherung oder die Abmeldung der Rentenversicherung, keine Ahnung auf was von allem wir da gerade unsere Kanji malen. Aber so sieht man wenigstens auch mal japanische Stadtverwaltung.
Ansonsten war diese Woche ganz gut. Wir haben wieder ausser Uni nicht so viel gemacht, aber irgendwie reichte das auch. Der ganze Unterricht in Japanisch schlaucht mich zumindest noch ganz schön. Zusätzlich gab es nur noch einige weitere Streifzüge durch den Supermarkt und unseren freien Tag, den Mittwoch, haben wir im SATY dem Einkaufszentrum hier verbracht. Alles da war irgendwie süß und toll und ich hätte mich totkaufen können, aber ich habe mich zusammengerissen und nur Geld bei McD für den neuen Aktionsburger, mit Shrimps in weißer Soße, als Frikadelle ausgegeben. War lecker!
Ach ja die Woche haben wir auch die erste lokale Spezialität, die man probiert haben muss, abgehakt, es gab fliegenden Fisch, der ja auch der Fisch von Matsue ist und ich muss sagen süßer Fisch ist zwar gewöhnungsbedürftig, war aber ok.
Gestern haben wir dann fett zusammen gekocht, es gab Bratkartoffeln, Rührei und Würstchen *hehe* mal wieder typisch deutsch. Und danach die geilen Winterkoalabären, die man sogar in der Mikrowelle warmmachen soll und die dann lecker flüssig innen sind und nach Ahornsirup schmecken *sabber*
Ich bin nach wie vor noch kakerlakenfrei, ich scheine das Problem im Griff zu haben, bei Christoph jedoch ist eine neue Kakerlake aufgetaucht.
Ansonsten liegt neben mir mein Büchlein mit jetzt schon 7 Seiten neuen Vokabeln, aber irgendwie komme ich nicht so richtig dazu sie zu lernen und am WE sieht das auch schon wieder schlecht aus, denn da ist hier erstmal großes Trommelfest, dann ist Flohmarkt, besonders für die ausländischen Studierenden und ich habe auch noch meinen ersten Putzdienst, aber glücklicherweise nur Duschen putzen und Flur wischen, der Küchendienst wäre schlimmer gewesen.
Ach ja und ich habe seit gestern endlich meine Cashcard zu meinem japanischen Konto *freu* aber irgendwie ist nur tagsüber das Geldabheben umsonst.
Ansonsten hab ich jetzt herausgefunden was die restlichen Unterrichtsfächer sind: ich habe noch Konversation und Vorträge halten, wobei letzteres wohl mein Hassfach wird, da mussten wir Graphen beschreiben und das mit dem schrecklichen Pesti Wirtschaftsvokabular, dass keiner von uns mehr konnte.
Dann gibts noch 2 Veranstaltungen zu Kultur die eine zu Gesellschaft etc, da hatten wir ganz viele regionale Dinge und eine zu Natur, da müssen wir jetzt den ganzen Herbst Bilder sammeln und dann daraus nen Vortrag und ne Präsentation machen, na tolle Wurst! Wo ich mich doch so gut mit Pflanzen auskenne, sie fotografieren ist ja ok, bloß wie bekomm ich dann raus was es ist? Ich werde wohl einfach buntes Laub nehmen, das erkenn ich und die Kakhis die hier vor dem Haus wachsen. Und der Rest, hm, keine Ahnung.
Die letzte Veranstaltung der Woche ist dann eine Vorlesung mit japanischen Studenten, wo es um Kulturverständigung geht, da haben wir dann heute darüber gesprochen was man mag. Sehr cool das Ganze!
Ach ja am Deutschunterricht von Masahiko nehmen wir noch teil, dass ist auch echt interessant und er fragt uns immer wenn er was auf Deutsch anschreibt ob wir das auch so sagen und so, sehr cool.
Zur Nachhilfe sind wir diese Woche auch mal gegangen, aber ob ich da bleibe weiß ich noch nicht ganz genau. Da haben wir heute Potentialis gelernt, toll, das kann ich eh noch von Pesti und das meiste was da kommt kenn ich von Pesti. Wenn überhaupt werd ich den Kurs wohl nicht wirklich ernst nehmen und er erscheint mir da ich jeden Tag mehr verstehe auch zunehmend überflüssiger. Aber auch lustig bei manchen Japanern kann ich irgendwie alles verstehen, bei anderen checke ich gar nix, woran liegt das?
Hier dann noch die Eindrücke aus meinem Zimmer, links die Bettecke, rechts die Schrankecke:


Dann habe ich noch mein eigenes Klo und da war meine erste Tat natürlich es japantypisch zu beziehen. Man tut ja was man kann um zu leben wie die Eingeborenen:

Dann haben wir noch die Gemeinschaftsküche auf meinem Flur:


Und zum Schluss noch eine der wenig spektakulären Gemeinschaftsduschen:

So, ich hoffe jetzt kann man sich einigermaßen vorstellen wie ich hier wohne!

Montag, 12. Oktober 2009

Kinder wie schnell die Zeit vergeht

Und darum gibts heute wohl mal einen ewig langen Textpost über meine Reise nach Japan und die erste Woche hier fernab der Heimat.
Zuerst das Wichtigste, es geht mir gut, ich fühl mich wohl!
Los ging es wie viele ja schon wissen letzten Sonntag von Frankfurt am Main über Dubai nach Osaka Kansai. Die Reise war ok, nicht besonders spektakulär, das Essen im Flugzeug war genial, also solltet ihr mal die Chance haben fliegt mir Emirates! Auch das Entertainment war gut, für mich gabs Transformers 2, Pellham 123 und Gran Torino, besonders letzter ein absolut genialer Film, ich hätte gern noch mehr geschaut, aber der Mensch braucht Schlaf. Im Flugzeug haben wir dann noch Cosima *lol* kennengelernt, die auf dem Weg zu ihrem Auslandsjahr in Tokio war.
In Osaka angekommen haben wir dann auf dem Flughafen sehr viel Zeit gebraucht, weil es eine ewig lange Warteschlange gab, da man für die Einreise in Japan seit 2007 offensichtlich einen Fingerabdruck abgeben und ein Foto machen lassen muss und wenn man das bei allen ausländischen Passagieren an nur 4 Schaltern macht dauert das schonmal. Draußen angekommen hätten wir noch genau 20Min gehabt um den letzten Zug nach Matsue zu bekommen, aber wie das Schicksal wollte stand da irgendein ehemaliger Tandempartner von Christoph vor dem Flughafen und wartete auf ihn, mit diesem sind wir dann Speed-Fähre gefahren, um Zeit herauszuholen wie wir dachten, aber auf einmal stand er mit seinem Auto am Fährterminal und meinte er bringe uns nun nach Matsue, dass mussten wir jedoch ablehnen, denn man kann jemandem fast Fremden ja kaum 500 oder mehr Kilometer Reise plus einer Nacht im Hotel zumuten. Im Endeffekt hat er uns dann 3 Stunden bis nach Okayama gefahren und als wir da ankamen waren wir natürlich für den letzten Zug zu spät und wollte uns eigentlich ein Hotel nehmen, aber da hat uns dann Masahiko, der Deutschdozent an dieser Uni abgeholt und ist nochmal 4 Stunden etwa mit uns durch Japan gegurkt und weil die Japaner ja so nett und höflich sind wollte natürlich niemand unser Geld annehmen, ganz schön doof, was macht man da?
In Masahikos Auto was ungefähr die Größe eines Mikras hatte war es dann auch echt unbequem, wir musste wegen des Gepäcks die Rücksitzbank umklappen und so saßen Carina und ich hinten zwischen den Koffern und das so lange nachts durch Japan, bei jedem Hügel stieß man sich den Kopf am Dach.
Um 3 Uhr kamen wir dann endlich in Matsue an und konnten uns bei Masahiko im Tatamizimmer schlafen legen und weil wir so gut geschlafen haben, haben wir am nächsten Morgen auch direkt erstmal verpennt, sehr peinlich. Naja, dann gabs japanisches Frühstück und weil ich ja so auf Reis, Suppe und vorallem Gurke zum Frühstück steh hab ich meins mal an meine Mitreisenden verteilt. Dann ging es ins Wohnheim wo man uns erstmal die Mülltrennung erklärte und dazu bleibt mir nur eins zu sagen: Die spinnen die Japaner! Es gibt hier 4! Mülltonnen und man muss noch extra trennen: Milchpackungen, Zeitungen, Zeitschriften, Altpapier und Flaschen, alles einzeln und gebündelt natürlich ausser den Flaschen die müssen zur Recyclingstation gebracht werden.
Die Zimmer sahen auf den ersten Blick ganz ok aus, nur die Küchen machten einen arg dreckigen Eindruck, absolut positiv überrascht war ich jedoch, dass wenigstens doch jeder sein eigenes Klo im Zimmer hatte, genau wie Waschbecken.
Dann waren wir in der Stadt, haben uns angemeldet, haben Rentenversicherung angemeldet und auch gleich wieder abgemeldet und uns krankenversichert, dass ist hier nämlich Pflicht und haben dann den Weg zur Bank nicht mehr geschafft die schließen hier nämlich noch eher als bei uns. Also gings nur noch Futons kaufen und dann ins Wohnheim, die Futons abladen und danach wurden wir sogleich zum Essen eingeladen. Danach habe ich dann mal noch meinen Koffer ausgeräumt und bin fast tot ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen sind wir dann mit unseren Tutorinnen ein Bankkonto eröffnen gegangen, dass klappte eigentlich ganz gut, bis darauf, dass ich mich beim Namensstempeln, was man hier bei allem offiziellen machen muss immer noch dumm anstelle... Den Stempel hatte Masahiko netterweise im Vorraus für uns bestellt und uns geschenkt.
Nachmittags war dann Orientation an der Uni, hier wurde uns einiges belangloses über die Uni erzählt und dann wieder die Mülltrennung erklärt und dann war noch jemand von der Polizei da. Besonders gut war auch die englische Übersetzerin, die so leise sprach, dass wir sie gar nicht verstehen konnten.
Anschließend hieß es dann auf zur Recyclinganlage und da wühlt man tatsächlich mit den Händen den Müll auseinander, nene, da wusste ich wieder wieso ich studiere, es stank erbärmlich, son Job möchte ich echt nicht haben. Wieder stellte sich dann auch raus, dass die Japaner spinnen, denn aus Altkleidung machte man neue und aus altem Holz oder alten Möbeln baute man neue und das in der Fabrik.
Dann ging es auf Bootstour um die Matsue-Burg, dass war super schön, der Bootsmann war sehr nett und hat sogar gesungen und die Boote konnte man einklappen um unter den ganz kleinen Brücken herzufahren, aber dann stieß man als Europäer auch schon mit dem Rücken ans Dach. Aber das mit der Größe ist hier eh sowas, ich kann an diesen Tischen hier einfach nicht sitzen!
An den restlichen Tagen ist dann wieder eher weniger passiert, Donnerstag hatten wir das erste und bisher einzige Mal Uni, es war echt schwer, aber ich denke das legt sich mit der Zeit, mal sehen, sonst hilft eben nur mehr lernen, dann waren wir fast jeden Tag einkaufen, erst sowas wie Töpfe und Geschirrtücher und dann natürlich auch Lebensmittel, ich liebe in anderen Ländern Lebensmittel kaufen, da gibt es soviel tolles neues zu entdecken. Wir haben auch gleich alles richtig gemacht, sind durch Zufall im Mishimaya gelandet und das ist wohl hier sowas wie der Aldi, naja, uns wars recht und sie hatten auch alles was das Herz begehrte.
Dann waren wir nochmal Essen mit unseren Tutoren und Masahiko, wieder sehr reichlich und lecker, es ist unglaublich, was in so einen kleinen Japaner alles hereingeht. Ach ja nur frittierten Knorpel müsste ich jetzt nicht nochmal essen.
Der Schock schlechthin bisher war am zweiten Abend, denn in unseren Zimmern gab es bis zu 5cm große Kakerlaken, wir haben uns ja soo geekelt und sie zu dritt gejagd, dass muss vielleicht bescheuert ausgesehen haben! Aber naja, wir haben gesiegt und für den Rest noch Köder von der auch sehr angewiderten Hausmeisterin bekommen, jetzt ist Ruhe, Gott sei Dank!
In der Stadt haben wir uns auch schon etwas umgesehen und mir gefällt sie sehr gut, alles ist eher übersichtlich, so macht das Spaß, denn am Wochenende hatten wir ja Zeit, eigentlich sollte Unifest sein, darum hatten wir auch Freitag frei und ich hatte mich auch schon sehr daraf gefreut, aber das musste leider wegen Schweinegrippe ausfallen, da es aktuell schon 5 Fälle an unserer Uni gibt, so laufen jetzt hier auch noch mehr Menschen mit Masken rum.
Heute war dann auch Feiertag, Tag des Sports glaub ich. Hm, ich hab mich nicht überanstrengt, es sei denn im Bett umherwälzen ist auch Sport.
Internet macht wegen der Zeitverschiebung hier auch keinen wirklichen Spaß, immer wenn wir online sind schlaft ihr, oder andersherum und wenn in Deutschland keine Schlafenszeit ist arbeiten alle, naja, das führt wenigstens dazu, dass ich meine Hausaufgaben schon alle fertig hab. Naja, was heißt alle, ich hatte ja bisher erst Unterricht in Lesen und Textproduktion. Aber morgen gehts weiter, ich bin gespannt!