Donnerstag, 25. Februar 2010

Endlich Frühling

Wir haben seit 3 Tagen endlich Frühling und zwar einen verdammt schönen, die letzten drei Tage haben uns immerzu mit Sonnenschein und warmen 18 Grad versorgt.
Das erste an das ich bei Frühling immer denken muss ist ja das folgende Gedicht:
"Frühling

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!" (Eduard Mörike)

Das ist auch eins der wenigen Gedichte, die ich irgendwann einmal lernen musste und die ich bis heute auswendig kann. Ich mag es.
Christoph und ich haben dann gestern nach der Uni den schönen Tag noch für einen kleinen Spaziergang zum Schlosspark und zum Lapon genutzt, der wieder keine Leberwurst für mich hatte, scheiß Laden.
Im Schlosspark konnten wir dann wie in Japan im Februar üblich die ersten Pflaumenblüten und auch schon die anderen ersten Blüten an Bäumen und Sträuchern erkennen, die Natur erwacht endlich wieder zum Leben und daran sollt natürlich auch ihr hier teilhaben, denn sogar die Schildkröten haben sich schon wieder rausgewagt.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Intensivkursende

Ich hab es geschafft, ich habe auch den Intensivkurs durchstanden und jetzt endlich so richtig Ferien, ganze 4 Wochen den ganzen Tag über frei, ich freue mich wahnsinnig und werde aber wohl trotzdem immer ein wenig lernen.

Dieses Bild von unserem letzten Unitag wollte ich euch dabei nicht vorenthalten. Zur Freude der Firma Nestle verschenkt man in Japan vor wichtigen Prüfungen KitKat, weswegen sie im Moment (Zeit der Uniaufnahmeprüfungen) auch ein extra Feld zum Beschriften haben, da man KitKat als Form des japanischen きっと勝つ sieht, zu Deutsch eigentlich sicherer Sieg, wir fanden jedoch es hat auch was von dem womit wir das Kitkat beschriftet haben. Japaner stehen auf so Wortspiele...

Angriff der Rechten


Am Sonntagmittag wollten Christoph und ich zu einem späten Frühstück zum Bäcker in die Stadt, als uns unterwegs schon auffiel, dass es ein sehr großes Aufgebot an Polizisten gab, die an wirklich jeder Kreuzung standen und zuerst nahmen wir an, sie würden blitzen, dann gingen wir weiter und sie musterten uns, gut, ist ja auch normal hier, die sehen ja nicht so oft Ausländer. Man hörte von weitem schon irgendwelche lauten Lautsprecherdurchsagen, aber auch das ist auf japanischen Straßen ja eher normal, bloß als diese Wagen an uns vorbeifuhren erkannten wir, wie ihr auf dem Bild seht, die sind gar nicht normal und anhand der Flaggen und Embleme stand für uns ziemlich schnell fest, dass müssen Rechte sein. Und wo man diese schon mal bei einer Kundgebung sieht muss man natürlich auch direkt erstmal Fotos davon machen und ich glaub gegen westliche Ausländer hatten sie auch wirklich nichts, denn extra fürs Foto machten die Fahrer noch das Peace-Zeichen, was man in der Vergrößerung des zweiten Bildes ganz gut sieht. Nette Menschen diese Rechten :-)
Dem Fetzen, den ich den Lautsprecheraussagen entnehmen konnte hatte man eher ein Problem mit China und Korea, bzw. deren Bewohnern, aber wer kann den Japanern das schon verdenken. Zu Hause wollte ich dann natürlich schnell rausfinden ob es sich wirklich um Rechte handelte, also wo guckt man da? Natürlich, bei Wiki und Wiki sagt folgendes:
"Uyoku propagiert ihre politischen Ideologie zusammen mit Marschmusik und der Nationalhymne mittels extrem lauter Lautsprecherwagen (街宣車 gaisensha) in dicht besiedelten Stadtteilen. Diese Wagen sind oft schwarz lackiert, mit schwarz getönten Fensterscheiben versehen und mit Spruchbändern sowie dem Kaiserlichen Siegel, der Flagge Japans oder der Kriegsflagge Japans behangen.
Diese gaisensha werden oft auch zur gezielten Belästigung und Einschüchterung politischer Gegner benutzt, darunter mehrheitlich Personen und Organisationen, die Japan öffentlich kritisieren oder sich nicht respektvoll und zurückhaltend genug über bestimmte Themen äußern (z. B. wegen japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (u. a. Massaker von Nanking, Einheit 731, „Trostfrauen“), Kontroversen um den Yasukuni-Schrein, die Institution oder die Personen des japanischen Kaiserhauses, japanische Ansprüche im Kurilenkonflikt und Südsachalin, etc.), sowie deren Sponsoren und Unterstützer." (Zitat aus Wikipedia)
Nachdem ich mir das so durchgelesen hatte bin ich mir auch fast sicher, dass wir gaisensha gesehen haben. Irgendwie cool und interessant und auch wirklich mal etwas das mich interessiert, mal sehen, vielleicht sollte ich mal herausfinden ob man eine Magisterarbeit über rechte japanische Parteien machen kann, aber vermutlich ist da sowieso schon wieder alles an möglichen Themen abgegrast und es zudem viel zu viel Arbeit.
Hier übrigens nochmal das tollste Gefährt das wir gesehen haben:

Donnerstag, 18. Februar 2010

Der etwas andere Rosenmontag

Am Montag war es soweit, unser Ausflug in die Sake Fabrik stand an. Mittags wurden wir von 2 Freunden der Franzosen, die zu meiner Überraschung keine Studenten, sondern durchaus Japaner mittleren Alters waren abgeholt und fuhren zur Sake Fabrik, die nichtmal einen Kilometer weit weg war, das hätte man in meinen Augen auch laufen können.
Dort angekommen erhielten wir eine Einführung darüber wie Sake hergestellt wird und durften dann die einzelnen Produktionsschritte selbst begutachten, ich will hier jetzt nicht mit Einzelheiten langweilen und einige habe ich auch nicht verstanden, also gibts von der Führung mal nur ein paar Fotos, damit man sich vorstellen kann wie es in so einer Sake Fabrik aussieht.















Ich kann euch sagen da roch es vielleicht lecker, ich hätte für immer da bleiben können, in einigen Räumen konnte man auch allein vom Geruch betrunken werden. Wir durften dann auch sogar an einem Sake dieser Firma für einen Wettbewerb riechen und da hätte ich mich am liebsten echt in den Kessel fallen lassen, so lecker roch der, so wie Obelix damals eben. Dabei mag ich eigentlich gar nicht so gern Sake.
Bei der Verkostung an den verschiedenen Stationen habe ich mich selbstverständlich trotzdem nicht lumpen lassen, denn es war ja Rosenmontag. Wir durften einmal noch nicht fertigen Sake probieren, da waren noch Reisklümpchen drin und er schmeckte eher wie Federweißer, der war soo lecker, genial. Am Ende gab es dann noch gefilterten Sake, ohne Klümpchen und der schmeckte dann leider auch nicht mehr ganz so gut. Im Ausstellungsraum durften wir dann noch einige verschiedene Sake-Sorten dieser Firma testen und dann war unsere Führung auch schon vorbei.
Anschließend sind wir mit dem Freund der Franzosen dann noch in die Stadt gefahren, dort hat er uns sein wunderschönes, kleines, französisches Restaurant gezeigt und ist danach mit uns in einer französisch aufgemachten Konditorei eingekehrt, wirklich süß, vorallem das ganze falsche Französisch, bei dem sogar ich sah es ist falsch. Trotzdem gab es dort genialen Kaffee und Kuchen und sogar noch Pralinen aufs Haus, super Sache. Es war also ein wirklich interessanter Tag und wir haben auch mal wieder etwas neues in Matsue gesehen.
Zudem war es schon ein wenig wie Karneval, es gab Alkohol und Kostüme, wir drei haben uns dieses Jahr entschieden als Arzt zu gehen und für Carina und Christoph war es auch das erste Karneval ihres Lebens, aber seht selbst (ich weiß wem von uns der Kittel passte) :-)
















Ich glaub worauf ich getrunken habe ist allen klar: "Ich trinke auf gute Freunde, verlorene Liebe, auf alte Götter und auf neue Ziele. Auf den ganz normalen Wahnsinn, auf das was einmal war. Darauf, dass alles endet und auf ein neues Jahr, auf ein neues Jahr!" (Böhse Onkelz).

Montag, 15. Februar 2010

Valentins-Wandertag


Gestern war es soweit, unser erstes Üben für die Samurai-Parade in Matsue stand an. Ich war ja schon gespannt, wie das wohl ablaufen würde, denn immerhin sollte der ganze Spaß 4 Stunden dauern und es gibt glaube ich 5 dieser Übungstermine.
Dort angekommen ging es dann wieder in unsere Gruppen, wo Carina und ich dann Speere erhielten *juchu* richtige Gruppe gewählt, wir konnten uns auch nur schwer zurückhalten Unsinn, wie gegeneinander kämpfen, damit zu machen. Christoph bekam als großer Krieger nur einen Fächer, liebevoll der "Fächer des Todes" genannt.
Dann ging es irgendwann endlich los und was soll ich sagen wir müssen ca acht Handgriffe beherrschen und das Laufen nach Taikotrommeln, dafür haben wir dann ohne Witz dreieinhalb Stunden geübt, in der Zeit hätte ich das Laufen von alle Gruppen lernen können, naja, einige konnten das am Ende immer noch nicht, wenn wir bei den nächsten Übungsdurchgängen nicht noch was anderes dazu machen bekomme ich nen Knall. Naja, ein Üben verpasse ich ja eh schonmal durch die Rundreise, dass ist ganz angenehm.
So jetzt erstmal Stollen essen (das einzige was in meinem Zimmer lagerte und ich wollte nicht rausgehen für Frühstück) damit ich eine gute Grundlage für Sake habe. Btw. ich habe noch nie Rosenmontag so lange geschlafen.

Dienstag, 9. Februar 2010

Semester wirklich vorbei

Heute war es so weit der letzte Tag für mein erstes Semester in Japan. Alle Klausuren sind geschrieben und ich muss sagen sie sind eher so durchwachsen gelaufen, durchwachsen im negativen Sinne, um nicht zu sagen schlecht. Bis auf Deutsch, ich glaube da war ich ganz gut :-)
Jetzt habe ich zumindest im Unisinne schon die Hälfte geschafft, das ging verdammt schnell, ich kann es kaum fassen. Auf der Hälfte der Ferien ist dann auch schon die Hälfte meiner Zeit hier in Japan vorbei und eines habe ich feststellen müssen, die Uni hier ist defintiv noch schlechter organisiert als unsere zu Hause. Aber wieso sollte man den Ausländern auch sagen wann sie sich wo ihre Noten abholen und wann das nächste Semester anfängt, wie unwichtig.
Trotz aller Widrigkeiten fühle ich mich hier aber echt wohl und bin jetzt gerade voll motiviert selbstständig mehr Japanisch zu lernen, zuerst werde ich mir jetzt noch 2 Wochen den Intensivkurs antun (als einzige von uns 3), auf den ich mich auch schon echt freue und dann habe ich mir für die freien Tage auch schon ein recht straffes, eigenes Programm aufgestellt, ich bin gespannt ob ich das wirklich so durchziehen werde, oder ob doch mal wieder die Faulheit siegt, mal sehen.
In den nächsten Tagen ist neben Intensivkurs auch noch jede Menge los, am Freitag ist im Wohnheim Abschiedsparty für die Chinesen und alle anderen die nach Hause fahren, Samstag werden wir wieder im SATY versuchen endlich unser Handy zu bekommen und falls es wieder nicht klappt wie letzte Woche fressen und frustshoppen. Sonntag ist dann Marschierenüben für die Samuraiparade und Montag fehle ich wohl mal im Intensivkurs, da besichtigen wir mit den Franzosen eine Sake-Fabrik, dass wird eine anstrengende Zeit, die mich hoffentlich ein wenig über den Verlust meines geliebten Karnevals hinwegtröstet, auch wenn das vollständig natürlich nicht möglich sein wird. Ich meine wie soll ich leben ohne andere mit meiner Bowle abzufüllen, Kati zu beschützen und mich zu verkleiden und zu blamieren, sowas braucht man doch wenigstens einmal im Jahr!

Donnerstag, 4. Februar 2010

Semesterende

So langsam naht es, das Semesterende, nachdem ich heute die meiner Meinung nach schlimmsten beiden Klausuren hinter mich gebracht habe, jetzt morgen und Montag jeweils noch ein Gruppenreferat und Montag und Dienstag je eine Klausur, dann ist es vorbei, mein erstes Semester in Japan und es war schon cool, aber zuletzt auch echt anstrengend.
Die Klausuren heute waren bedingt gut, mit der einen war ich sehr zufrieden, bis darauf, dass mir zu dem einen Text den wir schreiben sollten kein wirkliches Thema einfallen wollte und ich mal wieder einige Vokabeln einfach nicht wusste, aber es hätte schlimmer kommen können. Die andere Klausur war jedoch eher ein Reinfall und ich bin mir sogar fast sicher sie nicht bestanden zu haben, denn ich habe vollkommen falsch gelernt, ich habe Grammatik gelernt mit dem Anspruch sie wirklich zu verstehen um sie in der Klausur anwenden zu können und als ich das Blatt in die Hand bekam traf mich fast der Schlag, es waren genau die Beispielsätze unserer Grammatikblätter, also die Übungssätze, hätte ich das gewusst hätte ich die natürlich auswendig gelernt, naja, ich verbuche es mal als Lernen fürs Leben, nächstes Semester passiert mir das sicher nicht nochmal. Denn durch den Anspruch die Grammatik anwenden und verstehen zu können konnte ich nur einen Teil, da vieles doch mit Sprachgefühl zu tun hat und das fehlt mir im Japanischen einfach noch. Die Klausur hatte neben dem Grammatik- auch noch einen Textteil, der zwar auch nicht überragend, aber ok war, da ich aber bei der Grammatik wohl recht versagt haben dürfte sehe ich da nicht viele Chancen, es sei denn man lässt uns netterweise doch alle bestehen oder sowas, wir sind ja in Japan, da muss man mit allem rechnen.