Donnerstag, 10. Mai 2012

Im fernen Westen - Karl May

Ich glaube fast jeden kennt Karl May und seine Wild-West-Geschichten, als ich noch jünger war hatten wir auch immer mehrere Bücher von ihm im Regal und ich weiß noch das ich einmal eins angelesen habe, es aber nach wenigen Seiten schon wieder weggelegt, bloß warum wusste ich nicht mehr und somit war ich sehr erfreut über Blogg dein Buch noch einmal Karl May lesen zu dürfen und zwar in der neuen Ausgabe "Im fernen Westen", die im Karl-May Verlag erschienen ist.

In dem Band "Im fernen Westen" sind auf 534 Seiten zwei Geschichten, mit jeweils einem Nachwort, entahlten. Diese sind: "Im fernen Westen" und "Der Fürst der Bleichgesichter".

Die erste und für diesen Band namensgebende Geschichte "Im fernen Westen" ist eine Geschichte bei der ein unbekannter Ich-Erzähler im Mittelpunkt steht. Er erlebt große Abenteuer in der Prärie, rettet dem Jüngling Harry das Leben und wundert sich, warum ein junger Bursche bereits so geübt in den Künsten ist, die es im fernen Westen zum Überleben braucht. Er vereitelt zuammen mit Winnetou einen Überfall auf die Eisenbahn, wobei er Old Firehand kennenlernt, der auf diesem Zug mitgefahren ist. Mit diesem gelangen sie dann auch in sein heimliches Versteck, in einem Talkessel, das von aussen nur durch einen kleinen Fluss zu betreten ist. Hier erfährt er auch, dass Harry der Sohn Old Firehands ist und auch der Ziehsohn Winnetous, was seine Fähigkeiten erklärt, die beide die gleiche Frau liebten, die sich aber für Old Firehand entschied und gegen deren Mörder, unter hohen Verlusten, auch ein Kampf in diesem Tal stattfindet.

"Der Fürst der Bleichgesichter" erzählt eine Geschichte aus dem Leben des deutschen Sam Barth, der mitten in der Prärie auf seine einstige Geliebte aus Deutschland trifft. Sie ist ausgeraubt worden und erkennt Sam, der sich äusserlich stark verändert hat, zunächst nicht wieder, er aber schwört ihr sofort zu helfen und hatte sie auch direkt erkannt. Nach ein wenig Schabernack gibt er sich jedoch zu erkennen und die beiden verloben sich. Mit Hilfe einer Nachricht des Fürsten der Bleichgesichter und des Häuptlings Starke Hand gelingt ihnen dies auch, mit einer List. So erfahren sie sogar noch, wo demnächst ein Angriff geplant ist und versuchen die Opfer, die Taube des Urwalds und ihren Vater, zu warnen. Hier treffen sie auch auf den König der Bleichgesichter und die Starke Hand, die sich einen Spaß daraus machen Sam zum Narren zu halten und es kommt zum großen Showdown.

Die Geschichten von Karl May, die wohl jeder aus dem Fernsehen kennt, sind gewohnt spannend, fesselnd und voller Abenteuer, List und Action. Das Einzige was für mich das Lesevergnügen etwas trübt ist die sehr alte Sprache, viele Wörter kenne ich nicht, einige sind in Fußnoten erklärt, jedoch leider nicht alle und auch das Lesen mit Fußnoten ist mühsam. So kam ich auch beim Lesen nicht gewohnt schnell vorran und trotz der spannenden Geschichten war ich schnell ermüdet. Da half es dann auch einfach nichts, dass man mit den Helden mitfiebern konnte und sich selbst fühlte als wäre man gerade mit ihnen im Wilden Westen.

Das Buch hat alles was man erwartet und einfach traumhafte Geschichten, jedoch sollte man sich auf ein zähes Lesen durch die altertümliche Sprache einstellen. Eine Kaufempfehlung für Liebhaber und Leute die eine super Gute-Nacht-Lektüre suchen, zum nebenbei Lesen, oder mit an den Strand nehmen ist dieses Buch jedoch gar nichts. Preislich ist das Buch mit 17,90 € zudem nicht ganz billig, sieht dafür im Bücherregal aber wunderschön aus.

Aus diesen Gründen läge meine Bewertung auch bei 3 von 5 Sternen.

3 Kommentare:

  1. Meinst du jetzt allgemein die zeitgenössische Wortwahl, die im Falle Mays noch relativ trivial ausfällt (es handelt sich bei den Geschichten ja ursprünglich um Heftromane), oder beziehst du dich auf seine Vorstellung des Westens? Das Besondere ist hierbei ja, daß er keinen der Orte, die er in frühen Werken beschrieb, je bereist hatte. Insofern mischen sich wenige authentische Begriffe mit Eigenkreationen, die eben auch einen eigenen Charme seiner Werke ausmachen. Es ist somit auch ein Lernprozeß, sich in die Literatur Karl Mays einzufinden, was sich fortschreitend in einen Genuß umwandelt.
    Dennoch muß ich die Veröffentlichungen des Karl May Verlages insofern kritisieren, als daß es sich zum Teil um editierte (teils wirklich umgeschriebene) Textfassungen handelt, die zudem in den aktuellen Auflagen in neuer Rechtschreibung daher kommen, was sich meiner Ansicht nach nicht dem Bild von Texten aus dem 19. Jahrhundert fügen mag.

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  2. Ich bezog mich auf die zeitgenössische Wortwahl, die mir nicht so gefel. Seine Beschreibungen des Wilden Westens finde ich toll, ob er nun da war, oder nicht finde ich in diesem Fall nicht so wichtig. Ist aber eben alles auch Geschmacksache, was für den einen Charme hat stört den anderen...
    Die Überarbeitung der Rechtschreibung finde ich in diesem Werk nicht als störend, da dadurch Karl Mays Schreibstil ja nicht verändert wird.

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  3. Ich tendiere derzeit eher in Richtung Historisch-kritische Ausgabe, nachdem ich die Versionen der 60er, mit denen ich aufgewachsen bin, komplettiert und verschiedene Auflagen ausprobiert habe.

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