Sonntag, 31. Januar 2010

Konsumieren...

Es war wieder so weit, es war Konsumzeit, wir hatten alle keine Lust zum Lernen und so haben wir uns gestern zusammengeschlossen und sind mal wieder zum SATY gefahren um ein wenig einzukaufen. Ich kann im Moment auch keinen Unikram mehr sehen und mache drei Kreuzzeichen wenn endlich Ferien sind, vorallem, weil ich beim Klausurlernen immer das Gefühl hab ich kann lernen wie ich will, ich falle sowieso durch.
Meine Ausbeute aus dem SATY sah dann wie folgt aus:

Es gab geile Glücksbärchi-Kopfhörer, ich wollte zwar eigentlich andere haben, aber die waren natürlich, ausgerechnet in der Farbe die ich wollte, seit unserem letzten Besuch verkauft worden, so dass ich dann diese nehmen musste. Ich hab nämlich talentierter Weise keine Kopfhörer mitgenommen, zum Leid meiner Nachbarn und auch meinem eigenen muss ja im März die 11 Stunden Fahrt nach Tokio umbekommen.
Dann gab es Schokoladenbier, dass meiner Meinung nach jedoch gar nicht nach Schokolade, sondern einfach nur scheiße schmeckte, Rotwein im Tetrapack, weil ich ihn so lustig fand, der war auch ganz ok, Donuts von Mister Donut und ein Handy haben wir vorbestellt, dass dürfen wir nächsten Samstag abholen, was heißt da müssen wir wieder ins SATY, wie traurig.
Zudem kam heute noch ein Päckchen von meiner Mama mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte, dadrin waren dann die Schuhe die ich mir ausgesucht hatte, Zahnpasta und Deo, weil hier die japanischen Varianten meiner Meinung nach absolut nicht zumutbar sind und Ferdi Fuchs und Leberwurst für den kleinen Fleischjiper *freu*

Ihr seht also ich schwelge gerade ein wenig im Überfluss und das macht um ehrlich zu sein verdammt viel Spaß!

Besuch einer Teefabrik

Im Rahmen meines Kulturvergleichsunterrichts war ich heute (ja, es ist Sonntag) in einer Teefabrik. Dort angekommen wurden wir auch schon nett von unserem Führer begrüßt, der sich einfach nicht vorstellen konnte, dass ich Japanisch verstehe, sehr lustig.
Naja, zuerst wurden wir dann in den Maschinenraum geführt, wo man den Tee mahlt, das war toll, es roch einfach herrlich nach frischem grünen Tee und wir durften dann auch einfach mal die Blätter die sie verwenden probieren und die schmeckten toll, überraschend süß muss ich sagen.
Und so sieht es in einer Teefabrik aus, in der Sonntags allerdings leider nicht produziert wird.

Dann wurde uns noch ganz viel zur Geschichte des Tees und der Nakamura Teefabrik im besonderen erzählt, bevor es zu einem gemütlichen kleinen Häuschen zur Teezeremonie, oder auch Verkostung ging *jammi* zum Tee werden in Japan immer auch Süßigkeiten gereicht, die wir uns vorher schon in einem Shop in der Nähe besorgt hatten.















Der Tee hätte übrigens richtig schaumig und nicht so drchsichtig sein sollen wie meiner, mir scheint, ich bin ein schlechter Schaumschläger!
Besonders gut gefiel mir das Wassergefäß, irgendwie hatte ich das von der traditionellen Teezeremonie anders in Erinnerung:

Danach durften wir dann noch im Shop Kreationen aus Tee und Schokolade probieren, die teilweise sowas von lecker waren, ich hätte mich darin wälzen können, war allerdings tapfer und habe nichts gekauft. Allein schon, weil wieder zum Valentinstag drüber stand, sowas animiert mich so gar nicht zum Kauf.
Jetzt Freitag noch das Referat über diesen Besuch und dann sind in eineinhalb Wochen endlich, ENDLICH meine wohlverdienten Ferien!

Freitag, 22. Januar 2010

Schluss mit nassen Füßen


Dank meiner Mama gibts auch bei erneutem Schnee und übermäßigen Regenfällen für mich keine nassen Füße mehr, denn wie ihr oben seht habe ich neue Schuhe, hätte ich mir zwar selbst nie gekauft, weil sie mir zu alternativ/Chuck´s ähnlich sind und die Farbe nicht 100%ig meinen Geschmack trifft, aber sie sind ok und saubequem, das rettet sie. Leider müssen dafür jetzt meine bereits durchgelatschten lilanen Adidas Schuhe in die Tonne, ich werde sie vermissen.
Mit im Paket war noch die CD von The Baseballs, einer der Bands die mich in letzter Zeit am meisten überzeugen konnten. Wer sie nicht kennt kann hier mal mein Lieblingslied, dass allerdings nicht auf der CD ist probehören.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Chocolate Sparkling


Eigentlich wollte ich ja aus Japan keine Produktreviews schreiben, weil die meisten die Sachen sowieso nicht kaufen können, aber diese Neuheit von Suntory kann ich euch dann doch nicht vorenthalten. Sei es nur um mal wieder zu zeigen wie verrückt die Japaner sind!
Es handelt sich um Chocolate Sparkling, ganz neu in den Supermärkten eingetroffen wird es als "a new combination of soda & chocolate flavor" beworben und ist in der 500ml Flasche erhältlich. Das Getränk sieht aus wie Wasser mit einer leichten Braunfärbung und erinnerte mich direkt irgendwie an Caramel.
Ich glaube in dem Design der Flasche steckt wirklich sehr viel Mühe, denn man hat sogar ein eigenes Wappe für das Chocolate Sparkling entwickelt. Lange habe ich mich gefragt warum man dieses Getränk gerade jetzt herausbringt, aber ich vermute es liegt am bevorstehenden Valentinstag, der hier ja etwas größer gefeiert wird als bei uns und wegen dem es in allen Läden vor Schokolade und Pralinenförmchen etc. nur so wimmelt.
Aber wieder zurück zum Chocolate Sparkling, schon wenn man den Deckel aufdreht riecht es sehr stark nach Schokolade und dann der erste Schluck, irgenwie ein wenig wie Schokojoghurt oder so, bloß mit der Konsistenz von Wasser und Kohlensäure, ich kann es schwer beschreiben und es ist irgendwie einfach nur krank, aber geil! Und das ich das sage heißt schon was, da ich ja weder Schokojoghurt, noch Pudding oder so esse. Wer pappsüße Getränke und künstlichen Schokigeschmack mag wird auf jeden Fall begeistert sein.
Der einzige Nachteil an diesem geilen Getränk, dass bitte auch jemand in Deutschland rausbringen soll, ist die Kalorienangabe, denn 100ml haben immerhin 49kcal.

Dienstag, 19. Januar 2010

Nachhilfe

Heute in der Mittagspause habe ich meinen und Carinas zukünftigen Nachhilfeschüler Ayumu kennengelernt. Er ist elf und wird sich demnächst einmal die Woche mit uns treffen um ein bisschen Deutsch zu reden, sein Vater wünscht sich als Themen Bilderbücher und Mangas, wir werden aber sicher auch mal über Fussball sprechen, denn er ist Bayern München Fan, soviel weiß ich schonmal. Er ist auch echt ein niedlicher kleiner Kerl und scheint mir wirklich motiviert Deutsch zu sprechen und zu lernen, dass hat man in diesem Alter ja selten. Ich bin echt gespannt ob ich da ein paar Sachen die ich im DaF Unterricht gelernt habe erproben kann, um ehrlich zu sein hoffe ich es. Ein wenig Angst hatte ich ja schon vor dem Treffen heute, denn die Stelle als Nachhilfelehrer hatte Roland uns vermittelt und ich wusste nur sein Vater ist Professor an der Uni und was für ein Vater zwingt seinen 11-jährigen Sohn schon Deutsch zu lernen? Aber das klärte sich schnell auf, ein Vater der selbst gut Deutsch spricht und mit seiner Familie schon länger in Deutschland gelebt und auch dort studiert hat, er ist nämlich Geschichtsprofessor und auf das Mittelalter spezialisiert, davon gehe ich zumindest nach dem Besuch in seinem Büro aus. Ayumu ist entsprechend auch in Deutschland in den Kindergarten gegangen und konnte wohl auch mal richtig Deutsch, davon scheinen nun aber nur noch Bruchstücke übrig zu sein, trotzdem bin ich guter Dinge, dass das ganz nett wird. Ich warte jetzt also erstmal ganz gespannt auf unser erstes Treffen am 05.02.

Vortreffen Samuraiparade

Am Sonntag war es dann soweit, es war das erste Vortreffen für die am 03.04. in Matsue stattfindende Samuraiparade angesetzt, an der wir teilnehmen werden und ich hätte es fast vergessen, weil es nicht in meinem Kalender stand, wäre ja auch zu einfach. Gott sei Dank hat Carina mich in letzter Minute nochmal erinnert und so ging es Sonntag mittags los in Richtung Schloss, denn dort sollte gegenüber das Gebäude liegen in dem das Treffen stattfand. Auf dem Weg, wir waren zu früh, wie immer, ging es dann noch kurz in den Lapon um Leberwurst zu kaufen und dann zu dem besagten Gebäude.
Dort wurden wir an der Tür schon sehr nett begrüßt, als wir nach der Veranstaltung fragten, wurden wir dann netterweise auch gleich in den Fahrstuhl gebracht und uns die Etage genannt. Dort angekommen mussten wir uns erstmal in Listen, je nach unserer Gruppe in der wir später laufen würden eintragen und dann brachte Aiko, unsere Tutorin, die hier auch im Organisationkomittee ist uns an unsere Plätze, solch ein Service, denn man saß hier auch gleich in seinen Gruppen zusammen. Nachdem eine dreiviertel Stunde zu spät dann endlich mal die meisten da waren ging es los mit einigen Vorträgen und dann musste wir in unseren Gruppen einen Leiter und einen Stellvertreter wählen, sowie uns vorher natürlich noch einander vorstellen. Unsere Gruppe wirkt alles in allem sehr nett, es ist sogar noch ein uns bisher unbekannter Ausländer mit sehr schlechtem Japanisch dabei, von den anderen Austauschstudenten hat die Chance an der Parade teilzunehmen wohl niemand wahrgenommen. In unserer Gruppe sind auch noch zwei andere Studenten von unserer Uni mit denen wir uns dann den Rest der Veranstaltung sehr nett unterhalten haben und das war irgendwie toll, sie waren so offen, haben uns gleich angequatscht, sehr untypisch für Japaner würde ich nach allem bisher erlebten sagen. Aber auch alle anderen waren sehr nett und ich glaube es sind wirklich Bürger aus allen Schichten der Stadt dabei, die Teilnehmerzahl liegt bei so etwa 200 Leuten. Entsprechend freue ich mich dann jetzt schon auf die erste Laufübung am 14.02., denn bis zur Parade müssen wir uns noch 4 Mal treffen um zu üben. Ich freue mich schon echt, dass wird sicher ein einmaliges Erlebnis und das nicht nur für mich, sondern den Videos der letzten Jahre nach zu urteilen auch für Mama und Ferdi, die dem jetzigen Plan nach am Rand zuschauen werden.

Ibunka Kochtreffen

Ich hänge mal wieder hintendran mit meinen Blogeinträgen, wie das eben so ist wenn sowas zur Routine wird, ihr kennt das ja sicher, werde euch also jetzt chronologisch wieder auf den neusten Stand bringen.
Am Freitag war es so weit, dadurch, dass der Unterricht ausfiel, weil mal wieder ein Feiertag war, trafen wir uns mit unserem Freitagskurs, der eine Art Kulturaustausch seien soll, zum gemeinsamen Kochen. Schon morgens um kurz nach 10 sollte es zu meinem Leidwesen losgehen, ich hätte nur zu gerne ausgeschlafen, aber wollte mir das Event auch nicht entgehen lassen, Ferien, Freizeit und Langeweile kommen noch früh genug auf! Also machten Carina und ich uns um halb zehn auf den Weg, denn in die Berechnung der Weglänge musste ja noch ein kurzer Stop für ein Frühstück am Konbini eingerechnet werden, lecker Käsesandwich essen.
Wir waren wie so oft wieder etwas zu früh und alle anderen natürlich gerade so pünktlich und so ging es dann um kurz nach 10 in der riesen Küche auch schon los, Gerichte gab es unter anderem aus Korea, China, Vietnam und natürlich Japan. Korea und China konzentrierten sich auf Gebilde auf Suppenbasis, deren Rezepte ich mir wirklich gern abgeschaut hätte, aber sie benutzten leider sehr viele von zu Hause mitgebrachte, in Tupperdosen abgepackte Dinge, die ich nicht definieren konnte, schade. Aber ich kann immerhin jetzt vietnamesische Frühlingsrollen und einen geilen japanischen Nachtisch selbst machen, was auch einer der Gründe war, warum ich unbedingt zu diesem Treffen wollte, ich wollte endlich mit den hier erhältlichen Lebensmitteln auch etwas zubereiten können, denn es ist doof, wenn man im Supermarkt immer wieder Dinge sieht die zwar schön billig sind, mit denen man allerdings nichts anfangen kann.
Im Anschluss an die etwa 3-4 stündige Kochphase wurde dann gemeinsam gegessen und so war es alles in allem wirklich ein schöner und sinnvoll verbrachter Vormittag!
Hier dann nochmal ein Bild von Teilen des Buffets und unserer Gruppe.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Winterschlaf


Ich wünschte ich könnte wie mein kleiner Eisbär auch jetzt einfach mal Winterschlaf halten. Ich habe wirklich keine Lust mehr auf Winter, scheiß Schnee, ich mag keine nassen Füße und keine Kälte mehr! Einfach einschlafen und aufwachen, wenn die Hälfte des Aufenthalts um ist und das Wetter besser, dass wäre wirklich toll!
Aber leider geht das ja nicht und so stehen mir jetzt noch einige Referate und Klausuren bevor, in wenigen Wochen sind dann Ferien. Auch das würde ich natürlich liebend gern verschlafen. Wenigstens brauche ich die Scheine nicht, es lebe der Magisterstudiengang.

Dienstag, 12. Januar 2010

Nachtrag 5 - Bohnenkai

Eigentlich heißt diese japanische Feierlichkeit Bônenkai und ist eine Party zum Abschluss des alten Jahres, sozusagen eine Party bei der man sich so besinnungslos betrinkt, dass man das alte Jahr vergisst. Mit den Feierlichkeiten an denen man sich besaufen kann geizen die Japaner wirklich nicht.
Was ich aber eigentlich erzählen wollte ist, dass wir auf Grund des Fables der Japaner für Wortspiele zum Ende des Jahres, genauer gesagt am 30.12. zum Bohnenkai, zu Masahiko, eingeladen wurden.
Nachdem es hieß ich darf Herrn Schatz mitbringen, habe ich diese Einladung natürlich auch gern angenommen.
Zuerst ging es im Mishimaya und beim Sake-Gorilla für die Festivität einkaufen und dann in Masahikos Wohnung zum feiern, neben uns 4 Deutschen waren noch Aiko, Naomi, Masahio und dessen Frau da.
Zum Abend ist eigentlich dann auch gar nicht soo viel zu berichten, es gab leckeres Essen und zwar sauleckeres, von dem Herr Schatz noch immer schwärmt, dass gute Yebisu, Masahikos Lieblingsbier, den Eiswein, den wir ihm mitgebracht haben, ein wenig Glühwein und sogar getrockneten Fugu (Kugelfisch). Wir haben uns wirklich nett unterhalten, wenn auch auf Deutsch, da Herr Schatz des Japanischen ja nicht mächtig ist, weshalb Aiko und Naomi eher nichts gesagt haben, was ich doch sehr schade fand. Trotzdem war es ein sehr gelungener Abend und es gab sogar noch welche von den genmanipulierten Äpfeln hier zum Mitnehmen für zu Hause, da Mashiko zu viele von seiner Familie bekommen hatte. Wohlgesättigt und leicht angeschickert fanden wir dann auch irgendwie erst so um 2 Uhr rum nach Hause.
Noch ein Bild unseres geilen Essens:

Sonntag, 10. Januar 2010

Shinnenkai

Gestern war er der von mir so gefürchtete Shinnenkai der Japanologie, zu dem ich musste. Shinnenkai ist so etwas wie eine Feier für das neue Jahr und meistens einfach nur ein totales Besäufnis. Warum die Teilnahme daran für mich mehr eine Strafe war, das lag daran, dass ich allein dort hin musste, da Carina und Christoph anderen Dozenten aus anderen Bereichen zugeteilt sind und ich auch sonst bei diesem Shinnenkai niemanden kannte. Ausser natürlich dieser besonders aufdringlichen Chinesin, die ich allerdings nicht wirklich sehen wollte, die aber natürlich auch da war und auch unbedingt Bilder mit mir machen musste und mir ihre Mailadresse geben, als würde ich der wirklich mailen, naja.
Als erstes kotzte mich ja mal an, dass der Spaß 6500 Yen kosten sollte, das ist mal eben eine Monatsmiete inkl. Nebenkosten hier, aber mein Supervisor wollte gerne, dass ich hingehe um Japaner kennenzulernen und ab und an denke ich sollte ich auch mal machen was der gute Mann will und habe mich somit angemeldet. Bin dann auch mit ihm hin und ein paar Gesichter die ich schonmal gesehen hatte waren zumindest da.
Die Plätze wurden wie bei diesen Shinnenkais wohl üblich ausgelost, wobei dabei auch ordentlich getrickst wurde, denn das ausgerechnet alle Ausländer und Dozenten an einem Tisch sitzen, dass ist ja kein Zufall.
Den ganzen Abend grinste mich die Chinesin neben mir schon an und irgendwann sprach sie mich dann in recht gutem Englisch an und freute sich sichtlich mal Englisch sprechen zu können, den Wunsch habe ich ihr dann natürlich auch gern erfüllt, sind englische Unteraltungen ja doch weitaus einfacher als japanische.
Irgendwann etwa nach der ersten Stunde kam mein Supervisor dann von einem Toilettengang wieder und fiel erstmal mit der Hand ins Essen des Nachbartisches, er vertrug wohl nicht so viel Bier und Sake wie er glaubte. Wir konnten uns dann auch prima auf Englisch ein wenig lustig machen, dass verstand nämlich kaum jemand am Tisch.
Ich habe auch ordentlich was getrunken, mein eigentlicher Plan war ja so voll werden, dass ich nie wieder mit auf solche Veranstaltungen muss, aber das ging leider nicht auf, so dass ich nur ganz gut angetrunken war am Ende. Es war sowieso sehr komisch, die meiste anderen Studenten tranken alkoholfreie Getränke, nur ich, ein paar wenige andere und die Dozenten tranken Alkohol und man hatte auch seine wahre Freude daran, dass ich das tat, so bekam ich z.B. immer von dem Dozenten neben mir Sake gereicht, wenn ich den schon mag.
Nach den ersten zwei Stunden wurde dann die Lokalität gewechselt und zu meinem Entsetzen kamen hier auch nur noch 12 Leute mit und auch leider die Chinesin nicht mit der ich mich so nett unterhalten hatte. In der neuen Lokalität wurde ich dann von dem Leiter der Abteilung in der wir studieren über Religionen zugelabert (ich habe nur noch ja gesagt, der Japaner mir gegenüber hat es auch so gemacht, dem ganzen wollte ich echt nicht folgen) und er hat mir noch zwei Spezialitäten ausgegeben, die ich noch nicht probiert hatte, hätte ich nicht vorher schon Fugu (Kugelfisch) probiert hätte ich ihn dort bekommen, so bekam ich zwei andere Sachen, das eine sah aus wie Pistazien, war jedoch innen weich und echt lecker und das andere war irgendein roter Fisch, der mich stark an Autoreifen erinnerte von seiner Konstistenz.
Mein Supervisor versuchte währendessen immerzu die Japaner zu zwingen mit mir zu reden und ich glaub er versuchte auch mich zu verkuppeln, obwohl ich ja nun eigentlich Unterhaltung hatte, sehr komisch das Ganze. Danach war ich dann aber auch ganz froh, als ich nach Hause konnte, denn zum Karaoke hatte ich mich abgemeldet, das ist wirklich nicht so meins.
Am Donnerstag muss ich mich dann wieder mit meinem Supervisor treffen und wir reden sicher auch übers Shinnenkai, ich bin gespannt.
Hier noch ein Bild von mir und der netten Chinesin neben mir und von meinem vollen Supervisor mit einer anderen Chinesinnen.

Freitag, 8. Januar 2010

Nachtrag 4 - Miyajima

Wie im Hiroshima Post bereits angekündigt waren wir auch in Miyajima um uns dort das Torii im Wasser anzusehen, eines der meist fotografierten Objekte in Japan.
Die Fahrt dorthin mit der Straßenbahn ging ohne Probleme und war schön, da wir so nochmal ein bisschen mehr von Hiroshima zu sehen bekamen, an der Fähre angekommen war man schon wieder von wunderschöner japanischer Landschaft umgeben und konnte auf dem See sogar die Muschelzuchtbecken begutachten, sowas glaube ich irgendwie noch nie gesehen zu haben. Vielleicht habe ich es aber auch nur mal wieder vergessen.
Die Überfahrt nach Miyajima ging schnell und direkt vor dem Fährterminal (auf dem linken Foto) wurden wir schon von den ersten Rehen begrüßt, die es an vielen japanischen Schreinen gibt und die von den Touristen durchgefüttert werden, die Fressen aber auch wirklich alles und holen sich sogar Zettel aus den Jackentaschen.















Dann ging es an ein paar Toriis und Komainus vorbei zum berühmten Torii.

Den Besuch des Schreines haben wir dann mal ausgelassen, denn ich bezahle ja immer ungern Eintritt für religiöse Stätten, ich finde sowas sollte jedem frei zugänglich sein. Aber zumindest von aussen war er schön anzusehen und von innen vermutlich eh nicht viel anders als die vielen anderen Schreine die wir bereits gesehen haben.
Dann haben wir noch den auf einem Berg gelegenen Tempel mit seiner wie ich finde wunderschönen Pagode besucht.

Landschaftlich ist Miyajima wirklich sehr schön und ich denke die Gondelfahrt dort würde ich auf jeden Fall bei einem nächsten Besuch machen, bei diesem fehlte uns leider die Zeit hierzu, aber wohnen würde ich dort so abgeschieden nicht wollen.
Aufpassen sollte man auch was man so kauft, denn wie an Touristenorten überall auf der Welt üblich ist natürlich auch hier alles überteuert und es gibt auch Touristenfallen mit falsch augezeichneten Preisen etc. Allerdings sind die vielen kleinen Läde wirklich schön anzusehen.
Miyajima hatte sogar noch eine Attraktion für uns parat, den größten Reislöffel der Welt!

Danach ging es dann auch schon wieder nach Hiroshima und uns blieb nur noch der Blick zurück von der Fähre.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Konsum

Natürlich habe ich auch in Japan nicht aufgehört zu konsumieren und so gab es in den letzten Wochen einen neuen Pullover mit deutschem Aufdruck aus Hiroshima, eine Wundertüte von Mister Donut in der neben Donutcoupons deren Wert über dem Preis der Tüte liegt eine Donut-Tier-Decke, ein Donuthörnchen aus Plüsch, dessen Schwanz in Form eines Donuts ist und ein Donut-Löwe als Handyanhänger waren. Zudem gab es noch ein paar Handschuhe, da ich meine dooferweise in Deutschland vergessen hatte und heute im 100Yen Shop noch zwei kleine Backbücher.
Das Beste jedoch was ich mir je gekauft habe ist meine Heizdecke, nie mehr kalt werden beim schlafe, ich liebe sie und empfehle jedem der in Japan im Winter ist sich eine zuzulegen.
Die Tage wird es dann wohl noch die beiden Taiko-Spiele für den DS geben, aber erst nach den Klausuren. Taiko ist für alle die es nicht wissen, japanisches Trommeln.

Schneematsch

Ich HASSE Schnee, ja ich weiß, soweit nichts neues, aber heute habe ich festgestellt, was ich noch mehr hasse ist: Schneematsch. Heute ist hier den ganzen Tag in Strömen ein Mix aus Hagel und Schneeregen gefallen und hat den Boden gute 20cm mit frischem Schneematsch bedeckt. Das könnte mit dem richtigen Schuhwerk ja vielleicht noch zu ertragen sein, aber nicht mit meinen kaputten Schuhen, nach 2m zur Uni triefte das erste Wasser unten durch die Sohlen und an der Uni angekommen schwammen dann meine Füße von allen Seiten im Eiswasser, denn nun haben auch die Stoffwände, die sonst immer schön dicht gehalten haben dem Wasser nachgegeben. Schöne Scheiße, das dürfte auch bedeuten die Schuhe werden nie mehr auch nur annähernd dicht, ich brauche also wohl oder übel neue, habe eben auch schon bei amazon geguckt, denn ich kann ja mit triefenden Schuhen und Socken schlecht zur Anprobe in einen Schuhladen und muss sagen alle Schuhe waren hässlich, zu klein, oder viel zu teuer. Bloß brauche ich echt dringend neue Schuhe und dann auch noch diese bekloppten japanischen Größen, es ist wirklich zum verrückt werden!
Dann war ich also nach 4 Stunden die Zehen abfrieren in der Uni, denn die schwammen ja im Eiswasser, endlich zu Hause um meine Schuhe abzustellen und Socken auszuwringen, da habe ich mal eben 2 Stunden auf meiner Heizdecke mit voller Stufe gebraucht um wieder warm zu werden und dann ging es auch schon wieder los in die Uni, denn ich musste mich ja noch wie jeden Donnerstag mit meinem Supervisor treffen, dank dem ich am Samstag zum Japanologie Shinnenkai muss und mich der Spaß auch noch 6500 Yen kostet, hoffentlich haben mir die nassen Füße wenigstens ne Erkältung fürs WE eingebracht.
Naja, wo ich die Schuhe schon wieder an und nasse Füße hatte bin ich dann auch noch eben zum Jusco und habe mir was zu trinken gekauft und war dann wirklich auch froh wieder nach Hause zu kommen ins trockene, es ist aber auch die Pest, die Japaner gucken sich so viel bei uns ab, wieso nicht mein heißgeliebtes Salzstreuen?
Ich freu mich schon morgen wieder in die nassen Schuhe zu steigen und suche dann jetzt wohl mal weiter bei amazon...

Mittwoch, 6. Januar 2010

Nachtrag 3 - Hiroshima

Wie einige von euch schon wissen habe ich noch im alten Jahr, vom 28. auf den 29.12. mit Herrn Schatz, Carina und Christoph Hiroshima besucht.
Und das erste was ich sagen muss es hat mir einmalig gut gefallen, eine interessante und tolle Stadt mit faszinierender Geschichte, wenn mich auch nach kurzer Zeit die ganze Friedenssache etwas genervt hat, dass gerade die Überlebenden und deren Nachfahren für den Frieden eintreten kann ich ja gut verstehen und auch der Friedenspark war echt toll, aber im Hiroshima-Museum wo ich gerne etwas von der Stadt und über die Atombombenabwürfe sehen will das halbe Museum mit der Geschichte von Frieden und Friedensorganisationen zu füllen fand ich echt nervig und dann hätte ich mir so gern noch ein Hiroshima T-Shirt gekauft, aber auch hier alles nur mit Friedenstauben und Peace Schriftzügen etc zu haben, nein, sowas will ich wirklich nicht anziehen. Passt auch irgendwie nicht zu mir habe ich gehört.
Aber der Reihe nach, wir sind also am 28. sehr früh aufgestanden um uns mit dem ersten Bus Richtung Hirsohima zu begeben. Dort angekommen waren es dann nur wenige Meter bis zum Friedenspark und dem Atombombendom, so dass wir uns diese natürlich zuerst angeschaut haben.




























Nachdem wir dort noch sowohl die Memorial Hall als auch das Museum besucht hatten mussten wir dann auch schon in unsere Hotels einchecken, da Carina, weil sie noch nie ein Hotel gebucht hatte, versehentlich als Eincheckzeit die frühest mögliche Zeit angegeben hatte. Wir waren in verschiedenen Hotels untergebracht, da ich mir in Hiroshima mal eine Nacht Luxus, will heißen westlichen Standard, gönnen wollte und das immerhin auch mein Weihnachtsgeschenk von meiner Mama war, die anderen aber lieber Geld sparen wollten und so dann auch nur ein 1,40m Bett für 2 Personen hatten. Herr Schatz und ich hatten glaube ich ein 2,0m Bett und ein eigenes Bad auf dem Zimmer, auch viel wert. Hier mal die Lobby unseres Hotels.

Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir uns dann Abends wieder getroffen um zum Pizza Hut zu fahren, der etwa 2km entfernt unserer Hotels lag, ich will nur soviel zu unserer Anreise sagen ich fand sie nicht lang, allerdings war ich wie der allgemeinen Laune zu entnehmen war ausser Herrn Schatz wohl die einzige die das fand, dann haben wir uns dank der herrausragenden Karten von Googlemaps nochmal kurz verlaufen und als wir dann am Pizza Hut ankamen war er, wie ich vorher schon gewitzelt hatte ein Take away. Herrn Schatz und mir machte das jetzt erstmal gar nichts, wir haben uns unsere wohlverdiente Pizza, auf die wir uns eigentlich alle so lange gefreut hatten, gekauft und haben diese an einer kleinen Straße sitzend verzehrt, dass war richtig gemütlich und lustig, wenigstens mal was nicht so normales, langweiliges. Carina und Christoph jedoch zogen es vor in einem Restaurant zu essen, dort sind wir dann nachher auch noch hingegangen und haben uns ein Bierchen und einen Nachtisch gegönnt, das war schon ein richtig geiles Essen. Danach sind wir dann zurück in Richtung Hotels gefahren und Herr Schatz und ich sind noch ein wenig am Fluß entlang geschlendert, haben ein wenig geplaudert und die Stadt und das Wasser bei Nacht begutachtet, sind dann noch durch eines der Vergnügungsviertel Hiroshimas geschlendert, wo aber leider schon alles zu machte und waren dann nochmal am Atombombendom um noch ein paar Fotos zu machen, hier also ein paar Bilder des nächtlichen Hiroshimas, in dem wir uns von Konbini zu Konbini gehangelt haben um aufs Klo zu gehen und gleich wieder neues Bier zu kaufen.













Am 29. sind Herr Schatz und ich dann wieder recht früh aufgestanden um noch das geile Frühstückbuffet in unserem Hotel zu genießen, dass auch wirklich toll war, es standen sowohl japanische als auch westliche Sachen bereit und so etwas tat wirklich mal wieder gut!
Danach ging es dann erstmal nach Miyajima, dazu aber im nächsten Nachtrag mehr.
Nach dem Ausflug nach Miyajima hatten wir noch etwas Zeit und besuchten so auf mein Drängen hin noch das Schloss von Hiroshima.

Das Schloss konnte aber leider an diesem Tag nicht von innen besichtigt werden, so dass wir noch ein wenig shoppen gegangen sind und noch einen wohlverdienten Kaffee bei Starbucks hatten bevor es, leider viel zu früh, mit dem letzten Bus wieder nach Matsue ging. Dies geschah auch nur nach langem Kampf mit uns selbst, denn Herr Schatz und ich hatten schon den ganzen Tag überlegt ob wir nicht fragen, ob wir unsere Buskarte um einen Tag verschieben können, denn wir wären schon gerne noch länger geblieben.

Montag, 4. Januar 2010

Frisör

Heute war es so weit, die Abreise von Herrn Schatz stand mir bevor, heißt für euch ab jetzt habe ich auch wieder mehr Zeit zu bloggen und darum kommen auch noch ein paar Nachträg auf euch zu. Gestern Abend wollte mir Herr Schatz dann eigentlich nochmal die Haare scheren, da fast alle Frisöre die ich hier gesehen hatte für einen einfachen Haarschnitt 3500 Yen haben wollten und ich bei meinen kurzen Haaren solche Preise wirklich nicht zu zahlen bereit bin. Gestern Abend bzw. mehr Nacht haben wir dann also den Rasierer eingesteckt und: ja richtig, nicht passierte, das Unglück war schnell gefunden, Herr Schatz hatte nicht auf den Trafo seines Rasierers geguckt und dieser funktioniert eben nur im deutschen Stromnetz, also guckt vor der Abfahrt drauf ob eure Geräte auch hier funktionieren werden, denn sonst sind sie eh nur unnötiger Ballast.
Vor dem Frisör hatte ich ja dann schon etwas Angst, denn was sagt man in Japan beim Frisör, muss man auch Smalltalk betreiben wie bei uns, wie mache ich ihm klar was ich will, brauche ich einen Termin, Fragen über Fragen.
Nach einem mehr als dekadenten Frühstück bei dem Bäcker am Bahnhof der super geile Brötchen macht, die auch nur dann süß sind, wenn sie es meinem Geschmack nach seien sollten und also ein Wurstbrötchen auch nach Wurstbrötchen schmeckt hatte ich Glück und Herr Schatz erklärte sich bereit mit mir noch kurz zum Frisör zu gehen, klar hätte er mir nicht viel helfen können, aber irgendwie fühlte ich mich mit Rückendeckung doch sicherer. Gegangen bin ich dann zum Billigfrisör im SATY, dem Einkaufszentrum hier, an den ich mich schwach erinnern konnte. Haarschnitt 1000 Yen. Preislich also auch ok. Termine braucht man dort keine, die Gäste tragen sich der Reihe nach in eine Liste ein und werden dann entsprechend bedient, sehr praktisch, denn ich war direkt nach der Öffnung die erste im Laden und dementsprechend sofort dran. Eine halbe Stunde dauerte die Prozedur, ca ein Dreiviertel der Zeit wurden meine Haare nur ausgedünnt und ich hatte schon echt Angst am Ende Japanerhaare zu haben, fühlte sich auch vom Schneiden her anders an als bei uns und mir kam es irgendwie unkoordiniert vor.
Smalltalk musste man Gott sei Dank auch nicht betreiben, ich war heilfroh, denn auch auf Deutsch kann ich es nicht leiden, was geht den Frisör mein Leben an, er wird zum Haare schneiden bezahlt. Und nein, dass der Small Talk fast komplett ausblieb lag nicht daran, dass ich Ausländerin bin, auch bei der Japanerin neben mir wurde es so gemacht.
Am Ende sehe ich jetzt ganz manierlich aus, auf jeden Fall besser als vorher, nicht mehr so schafig, dass ist viel wert.
Dann musste ich mich aber leider doch von Herrn Schatz verabschieden, auch die Drohung mich auf den Boden zu werfen, zu weinen und mit den Beinen zu strampeln half nichts, so ein Ärger aber auch.